International mobilization call, defending the Hambacher Forst

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*German:
Aufruf zur Verteidigung der Besetzung im Hambacher Wald
Seit fünf Jahren ist der Hambacher Wald besetzt. Menschen errichten hier Baumhäuser und verteidigen sie, um die Bäume auf denen sie leben zu beschützen. Nichts desto trotz rücken die Kohlebagger, Bullen und Secus immer näher.

Laut Gesetz gehört der Wald RWE, einem Energieriesen, der für die Braunkohleverstromung nicht nur den jahrhunderte alten Wald zerstört, Lebensräume vernichtet, die Menschen aus den umliegenden Dörfern vertreibt, sondern auch, allein im rheinischen Braunkohlerevier, 30% von Deutschlands CO2 Emission ausstößt. So beutet RWE für seine Profitmaximierung die ganze Welt aus, und trägt maßgebend dazubei, dass Menschen gezwungen werden, ihre Heimatländer zu verlassen. Denn die ersten, die unter Klimaerwärmung leiden, sind nicht die, die die Profite einfahren, sondern Menschen im globalen Süden. Damit ist der Konflikt hier auch ein Kampf gegen Imperialismus, gegen Unterdrückung und Rassismus. Was hier passiert, passiert nicht zufällig. Es ist ein Symptom des kapitalistischen Systems. Und wir entwickeln Wege es anzugreifen.
Seit fünf Jahren greifen wir hier also nicht nur RWE, sondern ein System von Herrschaft und Ausbeutung an, dass den Profitwahn des Großkonzern möglich macht. Für uns ist klar: Der Kampf um Klimagerechtigkeit ist auch der Kampf für eine herrschaftsfreie Welt, jenseits von kapitalistischen Zwänge, einer Welt in der Großkonzerne keine Macht über Mensch und Natur haben.
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Kommentar zum 4. Ulmer City Wax Frauenlauf

Prosecco umsonst. Schöne Taschen. Armbänder. Glatte Haut. Eine Modenschau. Alles was das Frauenherz begehrt. Der Ulmer City Wax Frauenlauf will wohl alle Rollenklischees, in die eine Frau* gesteckt wird, bestätigen. Und um das ganze Spektakel auch noch abzurunden gibt es einen Ratter High Heel Run.

Am 13. Juli 2017 startet um 18 Uhr der 4. Ulmer City Wax Frauenlauf, bei dem 2000 Frauen antreten. Der Hintergrund ist eine Spendenaktion an den Fachbereich Brusterkrankung der Neu Ulmer Donauklinik. Mit dem Geld soll die Zeit während der Chemotherapie für die Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, erleichtert werden. Dies ist natürlich eine gute Sache und immer unterstützenswert! Doch ist der ganze Frauenlauf, sein Marketing und die Umsetzung mehr als fraglich.

Zum einen kann man die strahlenden Augen der Unternehmen wie City-Wax, Ratter und Kolibri sehen, die sich eine große Gewinnspanne durch dieses Event ausmalen. Der Geschäftsführer von City-Wax Steffen Preissler sagte selbst, dass der Frauenlauf „ein reines Frauen-Event ist, welches [ihrer] Hauptzielgruppe zu 100 % entspricht. Einen besseren Promotion-Weg gibt es für uns nicht.“ Den Unternehmen geht es nicht um die Gesundheit von Frauen bzw. Menschen, sondern um den Gewinn. Wenn dann die ganze Aktion noch für einen guten Zweck ist, bringt das natürlich besondere Pluspunkte bei den Käufern. Menschlichkeit und Mitleid ist hier nur Heuchelei. Diese Unternehmen ergötzen sich an dem Gewinn, auf Kosten von schwer kranken Frauen. Wenn es ihnen wirklich um das Wohlergehen von Frauen gehen würde, könnte Ratter sich doch mal überlegen was es für Frauen heißt, jahrelang High Heels zu tragen, anstatt einen High Heel Run zu veranstalten.
Zum anderen wird an diesem Tag einmal komplett in die Klischeekiste gegriffen. Was trinken Frauen am liebsten? Natürlich Prosecco. Wo hat sie die meisten Interessen? Was für eine Frage – Schmuck, Taschen, Schuhe, Kleidung. Ist doch offensichtlich. Und was kommt noch dazu? Die glatte Haut. Man will doch unter dem schönen Sommerkleid keine Stoppeln haben. Ein Event, das sich aufbläst als ein Tag von Frauen für Frauen, lässt sich doch sehr von alltäglichem Sexismus beherrschen.

Wir brauchen niemanden der uns sagt was Frauen* tragen sollen oder wie wir auszusehen haben.Ob glatte Haut oder nicht. Fühl dich frei! Wehr dich gegen Zwänge, gesellschaftliche Normen und Werte. Und gegen irgendwelche Unternehmen, die versuchen dir, um ihre Waren zu verkaufen, vorzuschreiben, was doch das Schönste sei!

NO G20 Sponti in Ulm

Gestern, am 07.07. um 18 Uhr fanden sich am Einsteindenkmal in Ulm ca. 30 Leute zusammen, um spontan gegen die massive Polizeigewalt in Hamburg zu protestieren.

Der Protestzug lief vom Einsteindenkmal über den Berblinger Brunnen bis zum Ulmer Münster und stoppte zwischendurch mehrmals um in kurzen Kundgebungen den vielen Menschen in der Fußgängerzone zu erklären, weswegen man demonstriere. Allgemein gab es dafür an mehreren Stellen Zuspruch.

Am Ulmer Münster wurde der Aufzug von der Polizei gestoppt, welche absurder Weise den spontanen Charakter verneinte. Aus ihrer Sicht sei das Ausmaß der Gewalt absehbar gewesen. Unsere Frage, ob es also von der Polizei schon im Vorfeld geplant hatte am Donnerstag in Hamburg dermaßen zu eskalieren konnte jedoch nicht beantwortet werden.
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Ausschreitungen in Hamburg

Nachdem die Polizei seit Wochen alles dafür tut, dass die Lage eskaliert können sie heute endlich den Lohn ihrer harten Arbeit ernten. Seit Wochen wird die Gewalttätigkeit der Demonstrierenden betont und nahezu herbeigesehnt. Außerdem wurden Protestcamps in de vergangenen Tagen von der Polizei verhindert und aufgelöst, wobei von den Polizist*innen bereits Gewalt angewandt wurde.
Heute wurde die Welcome to Hell Demonstration angegriffen und damit das Recht auf Meinungsäußerung. Die Aktionen der Polizei dienen der Schikanisierung der Protestierenden und sollen deren radikale Kritik isolieren und diskreditieren.

Wir fordern eine Solidarisierung mit den Leuten vor Ort und mit ihrer Kritik!

„Mehrere NDR Reporter vor Ort berichten übereinstimmend, dass von den Demonstranten zunächst keine Gewalt ausgegangen sei. Allerdings haben tatsächlich viele Mitglieder des „schwarzen Blocks“ ihre Vermummung nicht abgelegt. Zuvor soll es Absprachen zwischen Polizei und Demo-Veranstaltern gegeben haben, wie viel Vermummung für die Polizei hinnehmbar ist. Offenbar konnte man sich bei diesen Gesprächen nicht einigen. Dann gab es offenbar einen einzelnen Flaschenwurf eines anscheinend angetrunkenen Mannes, den Demonstrationsteilnehmer selbst von der Menge isolierten. Offenbar gab es auch im „schwarzen Block“ Ansagen, keine Gegenstände auf die Polizei zu werfen und eine Eskalation zu vermeiden. Die von der Polizei geforderte Trennung der Demonstranten vom „schwarzen Block“ gestaltete sich schwierig. Die Demonstranten fühlten sich faktisch von mehreren Seiten eingekesselt.“

Der Text oben ist vom >NDR<
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Mehr Lohn für Schauspieler*innen in Ulm!

Eigentlich, sagt Jakob Egger, würde er viel lieber über Kunst sprechen. Doch es brauche nur ein Fahrrad­unfall zu passieren, und schon stehe man auf der Bühne und denke über etwas ganz anderes nach: über die Kosten dafür, über das fehlende Geld. Egger, Jahrgang 1990, ist seit dieser Spielzeit Schauspieler am Theater Ulm, in dem just die baden-württembergischen Theatertage gastieren, inklusive der Mitgliederversammlung des Bühnenvereins – und auch da ging es um Geld. Denn zwar liebt jemand wie Egger seinen Job: „Ich will das jeden Abend wieder machen, ich bin überhaupt nicht frustriert.“ Aber der Blick auf den Gehaltszettel frustriert doch: Als Berufsanfänger mit abgeschlossenem Studium verdient Egger 1850 Euro. Brutto. Davon bleiben etwa 1200 Euro.
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